ÖM 2020 Kunstflug

Ein besonderes Event in besonderen Zeiten - September 2020 / Spitzerberg / LOAS

ES IST ANDERS - ABER MÖGLICH

Schon die Organisation des Bewerbes war eine ungeahnte und neue Herausforderung in Zeiten von COVID. Planungssicherheit gab es keine und es musste schon von Anfang an damit gerechnet werden, dass der Bewerb vielleicht sogar kurzfristig abgesagt werden muss.
Neben den Gesundheitlichen Aspekten und Sicherheitsvorschriften war es ein Ziel der Veranstalter, den Bewerb möglichst sparsam und vorausschauend zu organisieren. Dabei war es eine große Hilfe, dass bereits in den Vorjahren viel Arbeit geleistet wurde und so auf ein eingespieltes Team sowie bereits vorhandene Ressourcen und Erfahrungen zurückgegriffen werden konnte. Ein großer Dank ergeht an dieser Stelle an das Flugsportzentrum Spitzerberg, die uns wie jedes Jahr mit großer Gastfreundschaft aufgenommen haben und uns ihren Flugplatz, Hangar, Schlepppiloten usw. zur Verfügung gestellt haben. Ein besonderes Dankeschön gilt Rudi Wenighofer!
Auch das Hotel am Spitzerberg ist seit geraumer Zeit in Betrieb und bot den Teilnehmern ein tolles Zuhause. Mit direkter Flugplatzanbindung und Verpflegung Flugplatzrestaurant „Ikarus“ lässt es sich leben und selbst die mit ihren Extras und Pitts angereisten Motorkunstflieger hatten alles, was man braucht, vor Ort.

Die Größe der Kunstflugmeisterschaften musste heuer aufgrund der Umtände etwas kleiner ausfallen - anstelle von 6 Wettbewerbsklassen gab es nur 3. Viele Teilnehmer konnten keine längerfristige Zusage machen oder mussten kurzfristig absagen. So leider auch unsere bereits angemeldeten Gäste aus Ungarn und Polen - die amtierenden Weltmeister im Segelkunstflug Ferenc Toth und Patrycja Pacak, die sich mit den österreichischen Piloten am Spitzerberg messen wollten und eine hochkarätige Bereicherung für unseren Bewerb dargestellt hätten.





DER BEWERB

Vom 15. bis zum 18. September 2020 war es dann endlich so weit - die Wettbewerbswoche war gekommen, und das noch rechtzeitig vor den erneuten COVID Bestimmungen. Insgesamt konnten nur 100 Personen am Flugplatz anwesend sein, deshalb wurde der Bewerb ohne Zuschauer ausgetragen.

Vor den strengen Augen der Punktrichter Steff Hau, Sandra Wechselberger und Michael Götz zeichneten schlussendlich 10 Motorkunstflieger und 15 Segelkunstflieger ihre Programme in den Himmel. Nach dem ersten Wertungstag wurde schnell klar, dass es ein Kopf-an-Kopf Rennen in der Klasse Intermediate Power geben wird, zwischen Clamer Meltzer, Martin Gräf, Werner Sölle, Thomas Herrle und Roland Kastenhuber, die nach dem ersten Durchgang nur insgesamt 60 Punkte trennten. Schlussendlich konnte Martin Gräf auf der Extra 300S sich gegen seinen Verfolger Clamer Meltzer auf der Pitts durchsetzen. Dritter - und somit bester Österreicher - wurde Thomas Herrele, dem wir auch gleichzeitig zum Titel "Österreichischer Bundesmeister im Motorkunstflug" gratulieren!
Auch den Newcomern im FAI-Motorkunstflug, Markus und Siggi, gratulieren wir herzlich zum guten Resultat für die erste Teilnahme in dieser Klasse!

Auch in der Klasse Advanced Glider (auch als 'Halbakro' bezeichnet) konnen wir uns über Neuzugänge und bekannte Gesichter freuen. Während Platz 1 und 2 an unsere Freunde aus Ungarn (Miklos Hoos) und Deutschland (Holger Geusen) gingen, sicherte sich Karel Krobath mit Platz 3 in der Gesamtwertung den Titel "Staatsmeister im Segelfkunstflug, Klasse Advanced". Wir gratulieren!
Die Silbermedaille ging in die Steiermark, an Daniel Lampel auf der Pilatus B4. Daniel hat mit einer beeindruckenden Leistung bewiesen, dass auch eine Pilatus B4 mit den Modellen Swift und Fox noch mithalten kann.

In der Klasse Unlimited Glider (Vollakro) gab es wenig Überraschungen - das Duell zwischen Siggi Mayr und Bernhard Behr, welches auch schon in den letzten 3 Staatsmeisterschaften stattfand, entschied heuer Siggi Mayr für sich - wir gratulieren!
Auf dem 3. Podestplatz stand Jakob Prior, der Österreich auch schon bei der letzten Weltmeisterschaft im Segelkunstflug vertrat.
Ein besonderes Augenmerk richteten wir auf Christian Kopf, ehemaligen Besitzer unseres OE-5554 und früheren Weltmeisterschaftsteilnehmer für Österreich - nach 23 Jahren ohne Segelkunstflugwettbewerb flog er souverän auf Platz 4 mit 3441,12 Punkten, zeigte sogar unsrem amtierenden Meister Siggi, wie man mit gutem Energiemanagement Höhe sparen kann und verriet so manche Tipps und Tricks, wie man aus unserer Sissi (so wie die Piloten den OE-5554 getauft haben) das beste herausholt. Lieber Christian, wir hoffen, dich in Zukunft wieder einmal dabei zu haben!

Nach nur 3 Tagen Wettbewerb ging ein spannender, gemütlicher und stressfreier Wettbewerb auch schon wieder zu Ende. Wir gratulieren den Siegern und bedanken uns für die Disziplin hinsichtlich Einhaltung sämtlicher Sicherheitsvorschriften, sowohl im Fluge als auch Boden (Corona-Maßnahmen) und blicken mit einem „Glück ab, gut Land“ zuversichtlich in die Zukunft der österreichischen Kunstflieger! In allen Wettbewerbsklassen waren sowohl die 'alten Hasen' und - noch viel wichtiger - auch neue Gesichter dabei. Wie am Spitzerberg üblich, knüpfte der ein oder andere Motorkunstflieger Kontakte zu den Segelkunstflieger und umgekehrt, vielleicht werden in den kommenden Jahren noch mehr Piloten sowohl im Segel- als auch im Motorkunstflug an den Start gehen. Wir freuen uns schon drauf!